Professfeier von Hr. Thomas Sudi
Sighard Schreiner
Unser neuer Chorherr stellt sich vor:
Nach meiner Priesterweihe 2013 war ich vier Jahre in den Pfarren Feldbach, Edelsbach und Paldau als Kaplan tätig und wirkte dann noch ein fünftes Kaplansjahr in Judenburg und Maria Buch. In dieser Zeit stellte ich mir vermehrt Fragen zum geistlichen Leben und zum Thema Gemeinschaft. Die Antwort, die ich damals vernahm, war der Ruf in das Vorauer Chorherrenkloster.
Mit dem Eintritt im August 2018 begann das Noviziat, in dem ich mich mit dem Ordensleben, der Stiftsgeschichte und geistlichen Dingen auseinandersetzen durfte. Nach den Jahren der Seelsorge war das eine willkommene Unterbrechung, um sich zu besinnen. Nach der zeitlichen Profess im August 2019 habe ich ein vertiefendes Studium in Wien begonnen, in dem ich mich mit dem Spätwerk unseres heiligen Ordensvaters Augustinus auseinandersetze und das noch seiner Beendigung harrt.
Nach den drei Jahren der zeitlichen Gelübde habe ich am 27. August nun die ewige Profess abgelegt, zu der mich die Mitbrüder zugelassen haben. Wie bisher werde ich mich vorerst wochentags noch dem Studium in Wien widmen und sonntags in den westlichen Pfarren unseres Seelsorgeraums als Kaplan tätig sein.
Um das Gebet bittet mit besten Grüßen
H. Thomas Sudi
Bei der Profess wird seit Jahrhunderten das Vorauer Evangeliar aus dem 12. Jahrhundert verwendet. Aufgeschlagen ist dabei der Beginn des Johannesevangeliums.
Profess (lat. professio, Bekenntnis) ist die öffentliche Ablegung der Gelübde.
Ordensgelübde sind ein öffentliches Versprechen, auf eine begrenzte Zeit oder lebenslang nach den Grundprinzipien des Evangeliums und den Grundsätzen der konkreten Ordensgemeinschaft leben zu wollen.
Am bekanntesten sind die drei Ordensgelübde Armut, ehelose Keuschheit und Gehorsam, die in den meisten Ordensgemeinschaften als die wichtigsten Empfehlungen („Ratschläge“, „Räte“) des Evangeliums – in unterschiedlicher Ausgestaltung – den Inhalt der Ordensprofess bilden.
Die Professformel im Stift Vorau:
„Ich, NN., will auf Lebenszeit in der Gemeinschaft des Stiftes Vorau für den Dienst am Volk Gottes leben. Ich gelobe Gott, dem Allmächtigen, vor unserem Herrn Propst Bernhard Mayrhofer, meinen Mitbrüdern und dem christlichen Volk, ein Leben gottgeweihter Keuschheit, ohne Eigenbesitz und in Gehorsam nach der Regel und Lebensform unseres Vaters Augustinus und den Konstitutionen der österreichischen Augustiner-Chorherren.
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.